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Studie: Vierte Reinigungsstufe in Kläranlagen führt zu höheren Abwassergebühren

(vom 07.11.2018)

Die bundesweite Einführung einer sogenannten vierten Reinigungsstufe in Kläranlagen zur Beseitigung von Spurenstoffen wie Rückstände von Arzneimitteln könnte die Abwassergebühren deutlich erhöhen. Dies ergab eine Studie im Auftrag des Bundesverbands für Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW).

Um der zunehmenden Belastung der Gewässer mit Spurenstoffen, also beispielsweise Rückstände von Arzneimitteln, entgegenzuwirken, wird derzeit die deutschlandweite Einführung einer sogenannten vierten Reinigungsstufe in Kläranlagen diskutiert. Eine vom Bundesverband für Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) in Auftrag gegebene Studie kam kürzlich zu dem Ergebnis, dass dies eine Erhöhung der Abwassergebühren um 17 Prozent und mehr für einen Vier-Personen-Haushalt zur Folge hätte. Grund: Würden die Unternehmen der Abwasserwirtschaft verpflichtet, in allen Kläranlagen eine vierte Stufe einzubauen, müssten die Investitionskosten auf die Gebührenzahler umgelegt werden. Darüber hinaus beliefen sich die laufenden Kosten einer weiteren Klärstufe jährlich auf 1,2 Milliarden Euro. Neue Forschungsergebnisse zeigten auch, dass auch die Filtertechniken einer vierten Klärstufe nicht in der Lage seien, alle unerwünschten Stoffe vollständig aus dem Wasser zu entfernen. Zudem könnten durch die Filterung neue Abbauprodukte entstehen, die dann in die Gewässer gelangten.

Aus Sicht des BDEW ginge von einer vierten Reinigungsstufe keinerlei Lenkungswirkung aus: Hersteller von Arzneimitteln hätten keinen Anreiz, verstärkt auf umweltschonende Stoffe zu setzen oder diese – wo möglich – zu entwickeln. In der Studie werde deshalb eine Abgabe auf Arzneimittel vorgeschlagen. Basis seien die Kosten, die die Einführung der vierten Klärstufe verursachen würden. Die Kosten von 1,2 Milliarden Euro pro Jahr entsprächen einer Abgabe in Höhe von ca. 2,5 Cent/DDD (daily defined dosis) auf die rezeptpflichtigen Medikamente in Deutschland. Bezogen auf die Einnahme eines Medikaments beispielsweise über 30 Tage hinweg ergäbe sich so eine vergleichsweise geringe Belastung von 0,75 Euro. Die Finanzierung über Medikamente wäre laut Studie verursachungsgerecht und würde die Kosten auf alle Beteiligten (Hersteller, Handel, Apotheken, Krankenkassen und ggf. Patienten) verteilen. Notwendig sei in jedem Fall eine neue Arzneimittelstrategie für Deutschland vom Hersteller bis zum Verbraucher, da verschiedene Studien einen Anstieg des Arzneimittelkonsums in Deutschland bis zum Jahre 2045 um bis zu 70 Prozent prognostizierten. Deshalb müsse die Vermeidung von Schadstoffeinträgen in den politischen Mittelpunkt rücken, so der BDEW.

Redaktion: EK / Redaktion mehrFach

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