Finanztip: Sehr günstige Gastarife zahlen sich nicht immer aus

(vom 12.03.2018)

Laut einer aktuellen Untersuchung des gemeinnützigen Verbraucher-Ratgebers Finanztip können sehr günstige Gastarife für Neukunden zur Kostenfalle werden.

Mehr als 18 Millionen deutsche Privathaushalte heizen mit Gas. Wer den Brennstoff zu guten Vertragskonditionen bezieht, kann mehrere Hundert Euro im Jahr sparen. Doch viele sehr günstige Gastarife, die in den gängigen Vergleichsportalen angeboten werden, können die Kosten der Anbieter nicht decken, die beim Einkauf von Erdgas zu Marktpreisen entstehen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Untersuchung des gemeinnützigen Verbraucher-Ratgebers Finanztip in 20 Städten. Bei besonders günstigen Angeboten sollten Verbraucher auf der Hut sein, warnte Finanztip. Hier drohten im zweiten Jahr erhebliche Mehrkosten.

Gastarife unterscheiden sich laut Finanztip vor allem im Preis. Von dem, was die Kunden bezahlen, gehe nur etwa die Hälfte an den Versorger. Den Rest bekämen der Staat, Netzbetreiber und Kommune. Auffallend ist, dass laut Finanztip immer wieder Bonus-Tarife unter den günstigsten Tarifen auftauchten. Dahinter stehe folgendes Kalkül der Anbieter: Mit sehr niedrigen Angebotspreisen, die in den Vergleichsportalen ganz oben stehen, sollen neue Kunden angelockt und diese dann langfristige in teureren Verträgen gehalten werden, so Finanztip. Wer einen solchen Tarif abschließe, sollte beachten, dass es im zweiten Jahr wohl deutlich teurer werde. Dazu erhöhten Anbieter entweder die Preise oder der Tarif verteuere sich automatisch durch den Wegfall des Bonus. Zwar hätten Kunden grundsätzlich ein Sonderkündigungsrecht, wenn Anbieter Preise erhöhten. Dies greife aber nicht, wenn der Bonus wegfalle. Dann müssten Verbraucher die Kündigungsfrist einhalten, sonst steckten sie im teuren Tarif fest. Außerdem sollten Verbraucher kontrollieren, ob der vereinbarte Bonus tatsächlich überwiesen werde.

Fazit: Wer nicht jedes Jahr einen neuen Anbieter suchen wolle, sollte einen günstigen Tarif ohne Bonus wählen, empfiehlt Finanztip.

Redaktion: EK / Redaktion mehrFach

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