Gaspreise ziehen deutlich an

(vom 12.04.2019)

Innerhalb der letzten sechs Monate sind die Gaspreise für Privathaushalte um rund zehn Prozent gestiegen. Damit verteuerten sich die Preise so schnell wie seit elf Jahren nicht mehr. Dies ergab eine Auswertung des Vergleichsportals Verivox.

Seit dem Spätsommer des vergangenen Jahres ziehen die Gaspreise für die Privathaushalte wieder steil an. Bezahlte eine dreiköpfige Familie mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden (kWh) im August 2018 noch 1.113 Euro, so wurden im März 2019 für die gleiche Menge 1.220 Euro fällig. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung des Vergleichsportals Verivox. Dies entspricht einer Mehrbelastung von 9,6 Prozent innerhalb eines halben Jahres. Zuletzt hatte es laut Verivox einen derart raschen Preisanstieg im Jahr 2008 gegeben: Gas verteuerte sich damals auf Jahressicht um knapp 26 Prozent.

Wie Verivox weiterhin ausführt, hatten 288 Gas-Grundversorger zum Jahreswechsel 2018/2019 ihre Preise um durchschnittlich acht Prozent erhöht. Für Februar, März, April und Mai hätten weitere 80 Versorger Preiserhöhungen angekündigt bzw. bereits vorgenommen – durchschnittlich um zehn Prozent. In den von Erhöhungen betroffenen Gebieten befänden sich rund 21 Millionen Haushalte. Versorger begründeten die Preiserhöhungen mit gestiegenen Großhandelspreisen. Diese haben im Jahr 2018 um rund 30 Prozent angezogen.

Verivox zufolge zeigt die Preiskurve beim Gas aktuell steil nach oben, weil immer mehr Versorger sich gezwungen sähen, die gestiegenen Beschaffungskosten an die Verbraucher weiterzugeben. Dieser Trend werde sich in den kommenden Monaten fortsetzen.

Auf Zehn-Jahres-Sicht befindet sich der Gaspreis dennoch auf moderatem Niveau, so Verivox. Gas sei zurzeit 24 Prozent günstiger als zum teuersten Zeitpunkt im Januar 2009. Damals beliefen sich die Kosten für 20.000 kWh auf 1.597 Euro.

Redaktion: EK / Redaktion mehrFach

zurück